Nachbericht IMS 2018

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International Music Summit 2018

Mit einer Presseakkreditierung bewaffnet, ging es dieses Jahr vom 23. – 25.5. zur IMS Ibiza, im Hard Rock Hotel. Es ist das 4. Mal gewesen, dass ich die IMS besucht habe, und während mich noch vor einigen  Jahren jeder gefragt hat, warum man neben der ADE in Amsterdam oder der Music Week mit Winter Music Conference in Miami noch eine Zusammenkunft der Szene braucht, war es so voll wie noch nie.

Die Panels / Vorträge:
Schon zu Beginn wurde klar, dass diese IMS unter einem besonderen Stern steht, denn das Kernthema beim Eröffnungspanel von Pete Tong war der Tod von Tim Bergling, aka. Avicii. Und auch einige der Panels handelten von mentalen, psychischen und körperlichen Problemen von tourenden Artists, und den Herausforderungen, vor denen die Szene, die Manager und natürlich auch die Artists selber stehen. Viele Menschen, die sich auf so ein Leben einlassen, wissen nicht wirklich womit sie es zu tun bekommen, wenn Schlafmangel, Alkohol und andere Hilfsmittel, um immer da zu sein, ihren Alltag bestimmen, und sie wirklich keine echte Freizeit mehr haben. Neben vielen Panels zur Musikvermarktung und über die Fallen, welche sich im Laufe der Zeit für jeden Artist ergeben, hat ein Panel für mich wirklich herausgestochen, und der war zu dem Thema, wie man ein Tourender Artist werden kann. Hier gaben die Szene-Größen Loco Dice und Nastia, für mich den Ton an – sie haben klar gemacht, dass man nur mit viel Arbeit soweit kommt, und es am Anfang immer erst selber managen muss, bevor man sich in die Hände von Agenturen und Managern begeben sollte, denn von da an wird man mehr fremdbestimmt, und ich nicht mehr so frei in dem was man tut, oder eben nicht. Auch das Thema sexuelle Übergriffe gegen weibliche DJs und Künstlerinnen wurde hart diskutiert, denn die Szene ist eine Männerdomäne, in der Frauen immer noch einen schweren Stand haben, und gerade als unbekanntere Artist immer wieder dieser Art von Problemen ausgesetzt sind.

Steffen Harning (Milk&Sugar) mit DJPreacher | Foto: Sebastian Jeglorz

Das Event / die Location:
Als IMS Attendend hat man zutritt zu allen Bereichen des Hard Rock Hotels Ibiza. Dieses 2014 erst umgebaute und zum Luxushotel umfunktionierte Ferienressort hat es in sich, Pools Suiten, Restaurants. Kein Wunsch bleibt unerfüllt. Hier gibt es Bühnen für Events und das alles direkt an der malerischen Playa den Bossa gelegen. Im Congress Center, wo die IMS angesiedelt war, fanden die Vorträge statt, und es gab von Hearsafe Organisationen und einem der Hauptsponsoren Burn Energy einige Stände. So auch den Burn Residency Stand, bei dem neue Talente als Burn Resident für Ibiza, und weltweite Events gesucht wurden. Pioneer DJ Radio, sowie Ibiza Global Radio waren mit DJ-Show Acts genauso vertreten, wie es auch Showcases von DJ Größen wie David Morales auf dem Rooftop des Hardrock Hotels gab. Die Satelliten Partys: Während der IMS gibt es überall auf der Insel in Clubs und Bars Veranstaltungen, die von den IMS Attendants gratis besucht werden können. Hier geht es darum, dass Labels, Clubs und Artists sich der Szene präsentieren wollen. Einige davon sind auch für alle „Nicht IMS Besucher“ Gratis, und wenn man während der IMS (letzte Mai Woche) auf der Insel ist, sollte man diese unbedingt besuchen.

Die IMS Abschlussparty auf Dalt Vila:
Wann kann man schon einmal auf einer alten Festung –die auch noch Unesco Welt-Kulturerbe ist– feiern? Zur IMS geht das, denn die Abschlusskundgebung/-Party findet jedes Jahr in Dalt Vila statt, die Festung mit Altstadt, die den Kern von Ibiza Stadt ausmacht. Und hier feiern tausende Partypeople nicht mit irgendwem: hier legt jedes Jahr die Creme de la Creme der DJSzene auf, wie auch dieses Jahr mit Sven Väth, Pete Tong, Dubfire, Nastia und vielen weiteren mehr. Diese Party ist von der Location her und von der Atmosphäre unter Freiem Himmel, über der ibizenkischen Hauptstadt kaum zu überbieten.

Fazit:
Die International Music Summit auf Ibiza, steht keineswegs im Schatten des Amsterdam Dance Events oder einer Wintermusic Conference. Im Gegenteil – die IMS ist etwas Besonderes: nirgendwo lässt sich entspannter, am Strand, mit einem Cocktail in der Hand Business mit so vielen wichtigen Menschen der Szene machen. Nirgendwo wird einem eine solche Kulisse für Partys auf kleinstem Raum (Ibiza ist ja nun wirklich keine große Insel) geliefert, und es werden nirgendwo solche Partys gefeiert wie auf Ibiza. Wer sich der elektronischen Musikszene zugewandt fühlt, und sich etablieren will, der wird um eine Reise zur IMS, nicht drum herum kommen.

Euer Preacher

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About Author

DJPreacher: Seit 20 Jahren Erfahrung als House und Techno DJ, Producer und Remixer im In- und Ausland. Ibiza Experte und Macher der „Ibiza Players Club" Radioshow auf 54house.fm. Außerdem Technojunkie und Applehasser ;-)